Für die, die’s ganz genau wissen woll’n

1973

Zu meinem 12. Geburtstag bekam ich von meiner Oma 100 DM für meine erste Wandergitarre.
Da meine Oma intuitiv wusste, dass sie meinen 12. Geburtstag nicht mehr erleben wird – sie starb 2 Wochen vorher – drückte sie mir den 100 DM-Schein beim letzten Krankenhausbesuch vor Ihrem Tod in die Hand.
R.I.P Anna-Margareta Hagen und 1000 Dank.

1974

Die ersten Gehversuche auf der Wandergitarre waren einschneidend (in den Fingern) und depremierend so ohne Lehrer.
Trotzdem kämpfte ich mich irgendwie bis zu den ersten Barregriffen durch.
Ausserdem gab es in der Schule ein paar Jungs in meiner Klasse, die hatten das schon wesentlich besser drauf, was ich nicht auf mir sitzen lassen konnte ;-)

1975

Meine Favoriten damals waren Sweet, Slade, Deep Purple, Led Zeppelin und Black Sabbath. Ihre Songs mit einer Wandergitarre zu versuchen war keine optimale Option. Meine erste E-Gitarre musste her. Aber woher nehmen und nicht stehlen. Als Schüler hatte ich dazu nicht das erforderliche Kleingeld. Meine Eltern waren auch nicht mit Reichtum gesegnet. Aber sie führten als Familienbetrieb eine kleine Metallgieserei. Dort konnte ich mit Ferienarbeit mein erstes Geld verdienen. Eine Fender Strat oder eine Les Paul war mit dem verdienten Budget zwar immer noch weit entfernt, für einen Fender Jaguar Nachbau von Framus reichte es jedoch ( gekauft bei Musik Bratfisch in Kulmbach). Endlich hatte ich meine ersehnte Stromgitarre. Strom? Hmmm…ach ja, da war doch noch was? Mist, kein Verstärker. Wieder fehlte das Budget. Aber es ging auch ohne. Ein damals schon alter Löwe Opta Röhrenradio musste herhalten. Er machte seine Arbeit vorerst zufriedenstellend. Und so konnte ich endlich versuchen, meine Lieblings-Rock-Songs zu covern.

1977

Nachdem ich mittlerweile einen eigenen Gitarrenverstärker besaß (Röhrenverstärker mark „GEM“ / 50 Watt), war ich seltsamerweise bei meinen Dorfnachbarn nicht mehr ganz so beliebt, zumal Bands wie Deep Purple und Led Zeppelin zur damaligen Zeit vom Otto-Normal-Musikhörer schon zur heutigen Death-Metal-Szene gehörten.
Irgendwie wollte ich jetzt langsam mal in einer Band spielen, auch mal vor Publikum und so. Das war widerum nicht ganz so einfach. Rockbands, wie z.B. die Vampires gab es zwar, aber das war noch ein ganz andere Liga. Ich hatte aber die Gelegenheit, in eine Stimmungsband namens „The Shadows“(nicht die Echten)  einzusteigen. Not the yellow from the egg, aber ich war jung und brauchte das Geld (und die Erfahrung).

1979

Endlich konnte ich in eine echte Rock-Coverband Namens „Blue Jam“ in Hof einsteigen. Hier lernte ich auch Peter Diezel als Bandkollegen kennen und schätzen, welcher heute die namhaften „Diezel“ Amps baut. Die Hofer Kneipen und Keller (Movie, Klosterkeller, Alter Bahnhof, etc.) waren zu dieser Zeit nicht sicher vor uns.

Schließlich kamen wir auf die Idee, eigene Songs zu schreiben und gründeten die Band „Motor City Madhouse“. Unser Proberaum war am Hofer Güterbahnhof.
Wir machten damals sogar Studioaufnahmen, wovon allerdings (zum Glück ;-) keine mehr existieren.

to be continued …